Mit zunehmendem Alter, meist ab 7 Jahren, stellen sich bei Hunden deutliche Veränderungen ein. So wachsen zunehmend mehr graue Haare, z. B. im Kopfbereich, häufig kann der Gehörsinn und die Sehkraft nachlassen, und meist werden die Hunde dann auch ruhiger und sind weniger aktiv.
Parallel zu den "offensichtlichen" Alterungserscheinungen treten auch charakteristische "unsichtbare" Veränderungen an Organen, z. B. Verdauungskanal, Leber, Niere und Herz, auf, die für den veränderten Nährstoffbedarf älterer Hunde mitverantwortlich sind.
Besondere Anforderungen älterer Hunde an ihre Nahrung
Alterungsbedingt lassen Geruchs- und Geschmackssinn nach, daher ist eine gute Schmackhaftigkeit der Nahrung wichtig, damit der Hund seine Nahrung aufnimmt.
Da ältere Hunde weniger aktiv sind, verbrauchen sie weniger Energie. Der Energiebedarf ist um ca. 20% im Vergleich zu normal aktiven ausgewachsenen Hunden verringert. Daher sollte eine "Seniorenkost" energieärmer als Vollnahrungen für normal aktive ausgewachsene Hunde sein.
Für ältere Hunde ist eine hohe Verdaulichkeit der Nahrung wichtig, damit sie trotz nachlassender Verdauungsleistung die benötigten Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen. Der Eiweißgehalt sollte auf den Erhaltungsbedarf ausgewachsener Hunde abgestimmt sein. So wird vermieden, dass vor allem Leber und Nieren unnötig durch zusätzliche Stoffwechselarbeit belastet werden, die durch eine überhöhte Proteinaufnahme ausgelöst würde.
Ein leicht gesteigerter Gehalt an Ballaststoffen trägt dazu bei, dass trotz der verringerten Darmbewegungen der ältere Hund eine regelmäßige Verdauung hat. Regelmäßige Verdauung hat den weiteren Vorteil, dass im Dickdarm weniger belastende Stoffwechselprodukte von Darmbakterien gebildet werden und so die Leber weniger "Entgiftungsarbeit" zu leisten hat. Ältere Hunde haben häufiger ein stumpfes Fell und eine weniger elastische Haut. Hohe Gehalte an lebenswichtiger Linolsäure, einem Fettbestandteil, sowie Zink, Biotin und Vitamin A in der Nahrung helfen eine gute Haut- und Fellkondition auch beim alten Hund zu erhalten.
Verglichen mit Nahrungen für ausgewachsene Hunde sollten "Seniorennahrungen" niedrige, bedarfsdeckende Gehalte an Natrium und Phosphor enthalten, um die nachlassende Nierenleistung durch verringerte Ausscheidungsarbeit (Phosphor) zu entlasten.
Da beim alten Hund mehr wasserlösliche Vitamine, z. B. Thiamin, Biotin, Pyridoxin und Vit. B12, über die Nieren ausgeschieden werden, muss der Verlust über gesteigerte Gehalte in der Nahrung ausgeglichen werden.
Nachfolgend sind wichtige alterungsbedingte Besonderheiten und damit verbundene besondere Anforderungen an die Ernährung älterer Hunde zusammengefasst:
Nachlassender Geschmacks- und Geruchssinn | Sehr hohe Palatabilität (Schmackhaftigkeit) |
Verringerter Energiebedarf (ca. -20%) | Reduzierter Energiegehalt (3280 kcal ME / kg) |
Nachlassende Verdauungsleistung | Hohe Verdaulichkeit |
Verringerte Darmbewegung | Leicht gesteigerter Ballaststoffgehalt |
Stumpfe Haare, weniger elastische Haut | erhöhte Gehalte an Vit. E, Linolsäure, Zink u. Kupfer |
Nachlassende Nierenleistung | Verringerter Natrium und Phosphorgehalt, Gesteigerte Gehalte an Thiamin, Biotin, Vit. B6 u. Vit. B12 |
Fasst man zusammen, so sollten ältere Hunde mit einer Vollnahrung gefüttert werden, die in ihrer Zusammensetzung auf den veränderten Bedarf abgestimmt ist. Trockennahrung für Hunde, die 7 Jahre oder älter sind, sind speziell formuliert und an das veränderte Bedarfsprofil angepasst.